Sollten Sie jemals in Sorge darüber gewesen sein, dass durch den veränderten Medienkonsum unserer Heranwachsenden ein drastischer Kulturwandel Einzug halten könnte, so lassen Sie sich hier vom Gegenteil überzeugen!
In schönster deutscher Sonntagabendtradition schrieb sich unser Literatur- und Theaterkurs für seine letzte Werkschau einen Krimi ins Repertoire, bei dem das Publikum bis zum Ende miträtseln durfte, wer denn nun den Mord begangen habe.
Als krönenden Abschluss ihrer kleinen Aufführungen, den sogenannten Werkschauen, mussten sich die Darstellerinnen und Darsteller etwas breiter aufstellen als zuvor. Es galt Regie zu führen, als Dramaturginnen zu wirken und die Produktionsleitung zu übernehmen. Also die Geschichte "Junge Menschen feiern ausgelassen und plötzlich ist jemand tot" unterhaltsam auf die Bühne zu bringen, Texte zu schreiben, die den Charakter der Handelnden unterstreichen und all diese geballte Kreativität in die Realität zu holen. Es galt, Termine mit externen Unterstützern zu vereinbaren (an dieser Stelle ein großes Dankeschön an Herrn Frenzel und Herrn Degel!), die zahlreichen Ideen auf ihre Machbarkeit hin zu überprüfen, eine ansprechende Werbekampagne zu gestalten (undenkbar ohne Frau Fleig-Golks) und dann zum großen Tag der Generalprobe auch noch die Technik mit ins Boot zu holen (wie immer sehr geduldig, unsere Technik-Jungs mit Philipp Friedrich!).
Wie es sich für ein Meisterstück gehört, fand diese letzte Aufführung vor deutlich größerem Publikum statt als zuvor: gut gelaunt ließen sich unsere beiden Kursstufen auf die Unterbrechung ihres schulischen Alltags ein und zeigten sich im Anschluss sehr angetan von der Leistung "ihres" Ensembles. Besonders die Idee, die Darstellung der verhängnisvollen Party mit Szenen von Zeugenbefragungen zu verweben, und mit diesem Bruch der Chronologie den Spannungsbogen noch zu erhöhen!
In der anschließenden Fragestunde beantwortete die Truppe sehr anschaulich, was alles zur Verwirklichung ihrer Aufführung dazugehörte. Wie sie sich auf die weitreichenden Abläufe und dramaturgischen Raffinessen geeinigt haben. Was es bedeutet, gleichzeitig Regie zu führen und selbst auf der Bühne zu stehen. Wie sie noch nach der Generalprobe Änderungen am Skript und Bühnenbild vorgenommen haben.
Wir haben diese Aufführung sehr genossen! Sie war temporeich und überraschend, und wir alle hatten das Gefühl, "einem richtigen Theaterstück" beizuwohnen.
Vielen Dank an Frau Augustat, die ihren Kurs über viele Monate hinweg bis zu dieser Leistung begleitet hat.
Es wirkten - wunderbar - mit: Friederike Eichholtz, Janne Grünewald, Sarah Oelmann, Ana-Zoe Röhrig, Lucy-Lu Scherer, Marian Stelzer, Yori Stich, Wiebke Stülpner und Theresa Traser.