Dichterlesungen sprechen zumeist eine eher überschaubare Interessensgruppe an und stehen häufig im Ruch, getragene, eher langweilige Veranstaltungen zu sein. Aus diesem Grund entstand im Chicago der 1980er Jahre eine Bewegung, die mehr Freiheit in das Vortragsformat bringen und einen Austausch zwischen den Künstlern auf der Bühne mit ihrem Publikum ermöglichen wollte.
Zunächst handelt es sich bei einem Poetry Slam um einen Wettkampf. Die Regeln sind überschaubar: Den Vortragenden steht eine klar definierte Zeit zur Verfügung (zumeist zwischen fünf und sieben Minuten), sie dürfen auf keinerlei Requisiten oder Kostüme zurückgreifen, und der selbst verfasste Text darf nicht gesungen werden. Ob es sich jedoch um Kurzgeschichten, Hip-Hop-Lyrics, Comedy oder kritische Essays handelt, bestimmen die einzelnen Künstlerinnen und Künstler selbst. Auch die Themenbandbreite ist ausgesprochen weit gefasst. Am Ende des Wettbewerbs kürt das Publikum mit seinem Applaus den Sieger oder die Siegerin.
Unsere zehnten Klassen durften sich im Fernunterricht an diesem Format versuchen. Nachdem sie sich eingehend mit verschiedenen Poetry Slammern auseinandergesetzt hatten, gingen sie selber an den Start. Allein oder zu zweit wählten sie ein Thema und machten sich ans Werk. Frau Hübner und Frau Seibel lieferten die Stichworte: Freundschaft, Identität, Rebellion, Glück, Schule, Generationen, Gesundheit, Liebe, Digitalisierung, Hobbys, Sprache, Gerechtigkeit, Spaßgesellschaft oder ein Thema ihrer Wahl - Sie merken, der Freiheit war keine Grenzen gesetzt!
Die Gewinner - ermittelt über Zwischenausscheidungen und eine Forms-Umfrage - waren Mark und Tizian, Amélie Michel und Can Sprauer - lesen Sie selbst!
Vielen Dank an Frau Seibel und Frau Hübner für die Denkanstöße, mit denen sich unsere 10er in der ungewohnten Zeit zu Hause intensiv und kreativ auseinandersetzen durften!