Wandern und Klettern im Kleinwalsertal
Am Freitag, 27.9.13 ging es nach dem Unterricht los: Unsere Sportprofiler aus der 10a und 10b schnallten ihre Rucksäcke um, wechselten noch Kleidung und Schuhe und machten sich dann per Bahn Richtung Oberstdorf auf, das Kleinwalsertal bergsteigerisch zu erkunden. Für die meisten ein kleines Abenteuer, Sporttalent hin oder her. Und so verlief die Exkursion auch nicht für alle reibungslos. Suboptimales Schuhwerk, nicht ganz auskurierte Infektionen, schmerzende Beine und Nacken oder auch einfach die fehlende Einsicht, dass Wandern eben Laufen bedeutet und nicht Liftfahren - die Stimmung hätte auch kippen können.
Auf dem Programm standen die Besteigung des Hohen Ifen sowie als Höhepunkt die Überschreitung eines der schönsten und interessantesten Klettersteige der Nordalpen – der Mindelheimer Klettersteig.
Bereits am Freitagabend merkten viele beim Erreichen des ersten Quartiers, dass man das empfohlene Gewicht für den Rucksack vielleicht doch nicht hätte verdoppeln sollen. Am Samstag standen 1000 Höhenmeter auf dem Tourenplan: Vom Gipfel des Hohen Ifen wurden die Zehntklässler mit einem grandiosen Ausblick belohnt. Weiter ging’s am nächsten Tag - mit vollem Gepäck - zur Fiderepass-Hütte (2067 m), dem Ausgangspunkt für das Highlight der Exkursion, dem Mindelheimer Klettersteig.
Unter der Führung drei erfahrener Bergführer der Bergsteigerschule Kleinwalsertal meisterten am Montag alle den Einstieg mit zwei Steilstufen und einer senkrechten Leiter, sodass kein Zweifel bestand, dass jeder den Klettersteigklassiker schaffen würde. Entlang luftiger Grade, senkrechter Felswände (gesichert mit Drahtseilen und Eisenbügeln) und über drei Gipfel in traumhafter Bergkulisse kamen alle mehr oder weniger geschafft aber durchweg glücklich an der Mindelheimer Hütte an.
Grund dafür war der tolle Teamgeist unserer Zehner. Und der sportliche Ehrgeiz, früher vielleicht noch Disziplin genannt. Und das Verbundenheitsgefühl, das einfach entsteht, wenn man die Tage an der frischen Luft und die Nächte in ungewohnter Umgebung mit ungeahnten Talenten (wir sagen nur: Arne über den Wolken ...) verbringt.
Woher wissen Eltern, dass es ihren Kindern gut gefallen hat? Wenn ein Jugendlicher beim Heimkommen bereits im Auto schier übersprudelt beim Erzählen. Wenn er sich danach noch zu den Eltern aufs Sofa setzt, um gefühlte 500 Fotos zu zeigen (Sie erinnern sich an die Dia-Shows von früher?). Wenn er am nächsten Morgen um 6.30 Uhr klaglos die Spülmaschine auspackt und müde aber zufrieden in die Schule fährt.
Dann - ja dann wissen Eltern, dass ihr Kind im Lot ist, dass das in der Gemeinschaft Erlebte zu einem tollen Meilenstein auf dem Weg zum Erwachsensein geworden ist.
Vielen Dank, Herr Rieger, für die Idee, Planung, Organisation und den reibungslosen Ablauf. Großen Dank auch an Herrn Kadel, der mit seiner Fröhlichkeit (und seinem Repertoire an, Zitat, "Flachwitzen") viel zur allgemeinen guten Laune beigetragen hat!