Dieses Jahr gibt es seit langer Zeit wieder einen Religions-Leistungskurs. In den Unterrichtsstunden haben wir unter anderem das breit gefächterte Thema der Nächstenliebe behandelt. In diesem Zusammenhang hat Frau Herth mit Unterstützung von Herrn Kurszewski zwei Sozialtage für die K 1 organisiert.
Dieses Projekt wurde nicht nur dem Religions-Leistungskurs angeboten, sondern auch dem Ethik- und Religions-Basiskurs. Der Schwerpunkt der Sozialtage lag auf dem Besuch der Vesperkirche in Mannheim, und der andere Tag wurde von der Lebenshilfe Weinheim und dem Thema Achtsamkeit begleitet.
Die Vesperkirche in Mannheim, auch als "Citykirche Konkordien" bekannt, lädt jeden Jahresbeginn für vier Wochen Bedürftige zu einem warmen Mittagessen, Kaffee und Kuchen sowie einem Vesperbeutel ein.
Das Ziel der Kirche ist es dabei, die Spaltung der Gesellschaft zu verringern und den Wert der Bedürftigen wiederherzustellen. Außerdem möchte die Organisation des Sozialprojekts Armut sichtbar machen, die Gesellschaft unterstützen und Leid minimieren. Das Angebot der Kirche nehmen Menschen mit ganz unterschiedlichen Persönlichkeiten und aller Altersklassen täglich in Anspruch. Einsame und Hilflose, Menschen mit schwierigen Vergangenheiten und Schicksalsschlägen, Suchtkranke, Wohnungs- und Obdachlose.
Wir erhielten den ganzen Tag über die Möglichkeit, mit den Gästen und Mitarbeitenden der Vesperkirche in Kontakt zu treten. Ein erstes Kennenlernen erfolgte, als wir die ankommenden Bedürftigen begrüßt und umsorgt haben. Während zu Beginn wegen des großen Ansturms von Besucherinnen und Besucher wenig Raum für einen ausgiebigen Austausch blieb, wurde es gegen Ende ruhiger und es ergab sich die Chance mit den Menschen in Kontakt zu treten und sie kennenzulernen.
Folgende Erfahrungen möchten wir gerne teilen:
- „Ich komme hier schon seit Jahren her. Hier gibt es das aller beste Essen, wirklich!“
- „Zuhause bin ich manchmal einsam – deswegen komme ich hierher“
- „Ich bin gar nicht arm, ich komme nur hierher, weil ich zu Hause niemanden habe – der Fernseher antwortet mir nunmal nicht“
- „Danke Chef! Dich mag ich“
- „Bist du Konfirmand? Ich habe noch einen Anzug, den würde ich dir gerne schenken – wenn du ihn brauchst!“.
Zeitgleich mit dem Ausflug in die Vesperkirche hat der andere Teil unserer K1 in Begleitung von Herr Kurzewski das Thema Achtsamkeit behandelt. Wir hörten zunächst einen Vortrag von der Lebenshilfe Weinheim an und erführen viel über ihr vielfältiges Angebot. Danach konnten wir in den offenen Austausch gehen und haben über unsere verschiedenen Eindrücke diskutiert. Neben theologischen Gedanken sind auch persönliche Erfahrungen miteingeflossen und haben den ganzen Tag begleitet.
Am Nachmittag liefen wir zu einem gemeinsamen Abschluss in den Hermannshof und genossen die Ruhe der Natur - ganz im Sinne der Achtsamkeit.
Ganz herzlihen Dank an Frau Herth und Herrn Kurszewski für diese intensive Erfahrung!