Stundenlang auf einen Monitor zu schauen und kleinen Punkten beim Fallen und Steigen zuzuschauen, klingt zunächst erst mal nicht sonderlich spannend. Wenn man damit aber eine der fundamentalsten Größen unserer Natur – die Ladung eines Elektrons – bestimmen kann, dann freut sich das Herz jeder Physikerin und jedes Physikers.
Die winzigen Pünktchen sind Öltröpfchen, die durch eine feine Düse in das elektrische Feld eines Kondensators eingebracht werden. Da sie durch Reibung elektrisch geladen sind, lässt sich durch das Anlegen einer Spannung an den Kondensator die Bewegung der Öltröpfen kontrollieren und so ihre Ladung bestimmen.
Genau dies tat der Physiknobelpreisträger Robert Millikan 1910. Und zwar oft, sehr oft! Was er dabei feststellte, war, dass die Ladung der Öltröpfchen immer ein Vielfaches einer ganz bestimmten Ladung war, der Elementarladung.
Genau diesen Versuch durfte der Physik-LK am physikalischen Praktikum der Universität Heidelberg live durchführen und so diese fundamentale Entdeckung ganz praktisch und hautnah nachempfinden.
Glücklicherweise übernimmt der Computer mittlerweile den Großteil des Rechenaufwands, aber allein die seitenweise aufgestellten Tabellen machen deutlich, welche große Ausdauer (und Leidensfähigkeit) Millikan am Beginn des 20. Jahrhunderts aufgebracht hat, um diese Entdeckung zu machen.
Um dies anschließend noch gebührend zu feiern, durfte natürlich auch ein Besuch in einem Heidelberger Burgerladen nicht fehlen.
Wir bedanken uns ganz herzlich bei Herrn Dr. Wagner und Herrn Schwierz, die uns nicht nur diese Erfahrung ermöglicht haben, sondern uns darüber hinaus auch weitere spannende Einblicke in das physikalische Praktikum gewährt haben.
Ein großer Dank geht auch an Herrn Bialek, der seinem Kurs diese spannende Exkursion ermöglicht hat!