Im Zuge der Unterrichtseinheit „Jóvenes y España actual" haben wir den Film „Perdiendo el norte" (heißt so viel wie vom Weg abkommen; das Ziel aus den Augen verlieren) geschaut, in dem es um Folgendes geht:
"Hugo und Braulio sind bestens ausgebildet: Der eine nennt zwei Uniabschlüsse und einen Master in Wirtschaft sein eigen, der andere ist Molekularbiologe. Doch die Zeiten sind schlecht in Spanien und Aussichten auf einen Job haben sie beide nicht in ihrer Heimat. Als sie einen eher satirischen Fernsehbericht über den Jobboom in Deutschland sehen, packen sie ihre Koffer und ziehen nach Berlin. Allerdings wartet auch hier niemand auf sie – außer einem Kebabladen-Besitzer, bei dem sie wohnen können. Nach einer wahren Odyssee durch diverse Jobagenturen scheint es beinahe zu sein, als würden die beiden schlussendlich am Dönerspieß enden – oder gibt es vielleicht doch eine Zukunft für sie in der deutschen Hauptstadt?" (https://www.kino-zeit.de/film-kritiken-trailer-streaming/perdiendo-el-norte)
Um die Fiktion mit der Realität zu verbinden - und natürlich, um die kommunikative Kompetenz zu fördern – haben die Schülerinnen Interviewpartnerinnen ausgesucht (nur den Vornamen wissend), damit sie ein digitales Interview mit einer „wahren" Auswanderin führen können.
Was war die Aufgabe? Unsere Spanischschülerinnen mussten ihrem Kurs die Interviewpartnerinnen vorstellen und einiges erkunden: Was waren die Beweggründe, nach Deutschland zu kommen? Wie ist es den Emigrantinnen ergangen? Welche Erfahrungen - positive oder negative - haben sie gemacht? Gibt es Gemeinsamkeiten zwischen den Charakteren im Film und der Auswanderin? Fragen solcher Art wurden unserem Kurs mit an die Hand gegeben, dienten aber in erster Linie der Inspiration, denn die Interviewerinnen waren komplett frei in der Umsetzung – sie mussten sich also selbst Fragen überlegen, selbst bestimmen, was sie wie präsentieren wollten. Wichtig war "nur", möglichst frei zu sprechen, also wenig gar keinen Text auf den Folien zu haben
Die Interviewpartnerinnen waren Freundinnen und Bekannte von Herrn Linse und Frau Seibel: zwei aus Spanien (Cristina, Madrid und Delia, Sevilla) sowie zwei aus Perú (Mapi und Nicolle, Lima).
Wie lief es ab? Die Schülerinnen mussten eigenständig Kontakt aufnehmen – sich vorstellen, einen Interviewtermin vereinbaren (Tag, Uhrzeit, die Plattform ...), das Interview vorbereiten, nachbereiten und dem Kurs vorstellen.
Sie entdeckten viele Gemeinsamkeiten zwischen Fiktion (Film) und Realität: z.B. die Schwierigkeiten mit der Sprache, Kultur und Heimweh.
Die Beweggründe waren hingegen unterschiedlich: der Liebe wegen in Deutschland geblieben, als 17-Jährige hergekommen, um hier Abitur zu machen, um einen „der Ausbildung angemessenen" Job zu finden.
Die Ergebnisse können sich sehen lassen und unsere Spanischschülerinnen haben tolle Präsentationen gehalten!
Vielen Dank an Frau Seibel (und Herrn Linse) für diese wirklich tolle Erfahrung!