Im November vergangenen Jahres erhielten drei unserer PGW-Schülerinnen besondere Post: Per E-Mail wurden Amelie Michel und Katharina Isele (beide K1) sowie Katharina Geiger (K2) darüber informiert, dass ihre Texte im Literaturprojekt "kidz4kids“ und im „Jahrbuch für das neue Gedicht“ der Frankfurter Bibliothek veröffentlicht werden würden. Eine besondere Auszeichnung – schließlich arbeitet das renommierte Literaturprojekt "kidz4kids“ zur Förderung junger Schreibtalente mit bekannten Autorinnen und Autoren zusammen, während die Frankfurter Bibliothek zu den am meisten verbreiteten Lyrikveröffentlichungen der letzten Jahrzehnte gehört.
So freudig der Anlass, so ungewöhnlich doch, dass gleich drei derart lyrisch begeisterte und begabte Schülerinnen in der Kursstufe zu finden sind. Zeit für eine Spurensuche – in Form von drei Interviews per Teams. In diesen zeigt sich schnell: So unterschiedlich die jungen Frauen sind, so eint sie im Moment doch ein Thema, das uns alle beschäftigt: Corona. Die Pandemie verarbeiten sie nicht nur auf lyrische Weise, sondern sie hat alle drei ihrem Hobby wieder nähergebracht: Da im Moment durch die entfallenden Sozialkontakte viel freie Zeit bleibt, verbringen sie diese am Schreibtisch und gehen ihrem liebsten Hobby nach. Ihre Inspiration holen sich die drei jungen Autorinnen jedoch auf gänzlich unterschiedlichen Wegen: Während Katharina Geiger sich am liebsten in und von der Natur inspirieren lässt (die Zeitung berichtete), entstand Katharina Iseles Idee zu ihrem Gedicht klassisch am Schreibtisch. Auch die Vorgehensweise beim Verfassen ihrer Gedichte unterscheidet sich: So setzt Amelie Michel bei ihren Projekten auf Kommunikation und unterhielt sich mit ihrer Familie und Freunden über das Thema „Zukunft“, das ihr veröffentlichtes Werk behandelt. Einig sind sich alle drei Autorinnen über die Intention, die hinter ihren Werken steht: Unabhängig vom Thema wollen sie mit ihren Texten ihre eigene Sicht auf die Welt darstellen und andere an ihrer Perspektive teilhaben lassen.
Liegt es denn am guten Deutschunterricht, dass aus unserer Schule gleich drei so begabte Autorinnen hervorgehen? Alle drei müssen bei dieser Frage schmunzeln. Übereinstimmend berichten sie davon, dass die kreativen Stunden, bei denen selbst Texte verfasst werden dürfen, wirklich Spaß machen und sie, ebenso wie die Rückmeldungen seitens der Lehrkräfte, motivieren. Dass der Wunsch nach mehr freiem Schreiben im Deutschunterricht nicht an ihren Lehrer*innen, sondern am straffen Zeitplan durch die vielen abzuarbeitenden Themen scheitert, ist ihnen bewusst. Obgleich sie damit hadern, überlegen immerhin sowohl Katharina Geiger als auch Katharina Isele, Germanistik auf Lehramt zu studieren und ihre Liebe zur Sprache somit zum Beruf machen und weitergeben zu können. Auch die Pläne von Amelie Michel gehen in diese Richtung: Im Moment überlegt sie, Kulturjournalismus zu studieren, um das Schreiben auch beruflich weiterzuführen.
Auch wenn die Zukunftspläne noch nicht spruchreif sind, ist klar: Dem Schreiben werden alle drei jungen Autorinnen treu bleiben. Wir wünschen ihnen dabei weiterhin viel Freude und Erfolg!