"Es kommt die Zeit, in der das Wünschen wieder hilft" (Jeremia, 23) - unter dieser Überschrift stand unsere Adventsfeier, zu der sich unsere gesamte Schulgemeinde in der St.-Laurentius-Kirche einfand.
Es sollte um Visionen gehen, die oftmals so - vielleicht zu? - hochgegriffen erscheinen und doch auch und gerade in unserer Zeit von solch großer Relevanz sind. Herr Seitz bezeichnete Visionen als Triebfeder, um die Welt besser zu machen. Als Möglichkeit für alle, genügend Kraft zu entwickeln, um das Miteinander achtsam gestalten zu können.
Viele Schülerinnen und Schüler hatten im Religionsunterricht Texte verfasst, an denen sie uns teilnehmen ließen. Von Respekt war hier die Rede, von Chancengleichheit und Mitgefühl, einem Leben im Einklang mit der Natur, dem Sich-Erfreuen an den Erfolgen anderer. Wenn beim Gedanken an Weihnachtswünsche das Gefühl aufkommt, dass es uns eigentlich an nichts fehlt. Dass es aber andere gibt, die sich alleine, ohne ihre Lieben, auf einen gefährlichen Weg in eine erhoffte sichere Zukunft begeben. Und, wenn sie die Reise, die Flucht, überleben, kein Weihnachten haben werden in Wärme und Geborgenheit. Wie eindringlich klang hier der Aufruf, sich offen und tolerant zu zeigen. Solidarisch zu sein, mit Menschen, die unserer Hilfsbereitschaft so sehr bedürfen.
Umrahmt wurden die Beiträge von einem wundervollen musikalischen Programm. "Ich wünsch dir alles Glück der Welt, ... Mut und Vertrauen in dich selbst, ... eine Liebe, die hält ... und einen guten Freund, der an deiner Seite bleibt." (Sarah Connor).
"You raise me up" und "You are the light" - wie wenig Aufwand es bedeutet, den Umgang im Kleinen liebevoll zu gestalten und so aus der Gemeinschaft heraus Visionen für uns und unsere Mitmenschen wahr werden zu lassen!
Auch im beeindruckend gut aufgeführten Krippenspiel (ein kleines Filmchen sehen Sie hier) wiesen uns die Fünftklässler darauf hin, dass selbst in einem Strohhalm Wertvolles steckt. Unbiegsam ist er, dieser kleine Halm, gibt Zeugnis einer guten Ernte und überrascht so unsere Unbedachtsamkeit. Wie viel entgeht uns, die wir nur aufs Große und Pompöse blicken?
Diesen Gedanken griff auch Herr Müller auf, in seiner - charmant überraschenden - Analogie zum American Football, in dem auch die schlechtesten Mannschaften einen fulminanten Auftritt hinlegen, wenn sie das Spielfeld betreten. Sind es wirklich die Sanftmütigen aus der Bergpredigt, die einen Unterschied machen können? In ihrer Stille, mit ihrer Tiefe?
Im Bewusstsein der eigenen Stärke haben wir Getöse und Feindseligkeit nicht nötig. Ist es nicht möglich, auf diese friedvolle Art erst im Kleinen zu verfahren, um dann das Große zu verändern?
Sie merken, es steckte viel drin in unserer Adventsfeier. So ließ es sich Herr Rahn auch nicht nehmen, nach einem herzlichen Dankeschön an alle Mitwirkenden unsere Schülerinnen und Schüler dazu aufzurufen, die "social media" während der Feiertage mal beiseite zu lassen und ein Ohr für die Wünsche von Eltern und Großeltern zu haben. Gemeinsam verbrachte Zeit ist durch nichts zu ersetzen.
Unser besonderer Dank geht an alle, die zu dieser wunderbaren Feier beigetragen haben. Neben unseren Schülerinnen und Schülern sind dies natürlich Herr Seitz und Herr Müller sowie Frau Grünewald, Frau Mauthe und Frau Vajna. Mit einem Schatz voller Gedankenanstöße gehen wir nun in die Weihnachtsferien und freuen uns auf ein Wiedersehen im neuen Jahr!