Immer wieder kommen wir in den Genuß externer Dozenten, die familiär mit dem PGW verbandelt sind. In unserem Fall handelt es sich um Stefan Kornelius - renommierter Außenresortleiter der Süddeutschen Zeitung und Onkel in Personalunion - der sich zwei Stunden Zeit genommen hat, um unseren 10. Klassen über seinen Berufsalltag zu berichten.
Dabei ging es nicht nur um Biographisches - obwohl allein dies schon beeindruckend genug gewesen wäre. Bereits mit 15 Jahren begann der Schüler des WHG als Sportreporter für die hiesige Presse zu arbeiten. Der Berufswunsch des Journalisten war also früh manifestiert, dennoch brauchte es 50 Bewerbungen für Volontariatsstellen und zwei weitere - erfolgreiche - an Journalistenschulen, um die berufliche Karriere in Gang zu bringen. Von der Henri-Nannen-Schule an lesen sich die Stationen wie das Who's who der deutschen Medienlandschaft: Stern, Radio Bremen, Die Zeit, dazwischen noch ein Studium (Politik, Geschichte und Staatsrecht), Examen in London und schließlich die Arbeit bei der Süddeutschen Zeitung. Beharrlichkeit ist hier wohl das Stichwort, und manchmal definiert der Weg eben auch das Ziel.
Ebenso spannend waren Stefan Kornelius' Einschätzungen der aktuellen Medienlandschaft - YouTube und Instagram inklusive. Unsere Zehner tauschten sich mit ihm über Rezo und Nachrichen im Netz aus, über die Strache-Affäre, und welche Berichterstattung bei Personen des öffentichen Interesses rechtens ist. Wie schmal ist der Grat zwischen Informationspflicht und Voyeurismus? Wie kann man "fake news" entlarven? Wie weit ist es mit der Gleichheit in der vernetzten Welt her, wenn kulturelle Hintergründe dieselben Bilder und Berichte völlig unterschiedlich bewerten (müssen)?
Die zwei Stunden vergingen wie im Flug, und wir freuen uns sehr, dass unsere Schülerinnen und Schüler die Gelegenheit bekamen, das Berufsfeld eines Journalisten zu erkunden und gleichzeitig wichtige Tipps für einen kritischen Umgang mit Nachrichten zu bekommen.
Vielen Dank an Familie Schersand für das Knüpfen dieses familären Kontakts und natürlich an Stefan Kornelius für die fundiert-kurzweilige Zeit!