Nein, wir werden diesen Bericht über unsere Exkursion nach Den Haag keinesfalls von ihrem Ende her erzählen. Man zäumt ja schließlich das Pferd auch nicht von hinten ...
Also von vorn: In den Faschingsferien brachen die sieben Mitglieder des Seminarkurses "Model United Nations" nach Den Haag auf. In einem weißen Kleinbus (merken Sie sich dies bitte für später) saßen Abgesandte Brasiliens, der Demokratischen Republik Kongo, Irlands, Liberias, Libyens und Palästinas. Im Gepäck hatten die Diplomaten Antrittsreden und Positionspapiere, Schlips, Fliege, Anzug und Kostüm - sowie das ein oder andere Leckerli für die Abendunterhaltung.
Gleich nach dem Einchecken ins Hotel erkundete der Kurs das nächtliche Den Haag und erhielt einen ersten Eindruck von der freundlichen Gelassenheit der einheimischen Bevölkerung. Am nächsten - sehr frühen! - Morgen begaben sich alle auf den einstündigen Fußmarsch ans Meer (eigentlich befolgten sie eher eine Marschordnung von Frau Kobs) und genossen aber dann doch Sonnenschein, frische Luft und die Bewegung am Strand.
Warum die Order erging, verstanden unsere Delegierten erst, als ihre Sitzungen in den Komitees der Model United Nations mit Lobbying oder auch gleich mit der Ausarbeitung von Resolutionen begannen. Denn danach ging es rund - Diskussionen um Formulierungen, Absprachen mit möglichen Verbündeten, Auszeiten für weitere Verhandlungen ... das Tageslicht sahen unsere Jungpolitiker in den nächsten Tagen überwiegend durchs Fenster! So musste dem Bewegungsdrang eben abends nachgegeben werden, inklusive Stimmbandtraining. Letzteres ... naja.
Warum es eine schöne Zeit war? Weil es eine tolle Erfahrung ist, mit so vielen verschiedenen Nationen zusammenzusein. Weil es spannend ist, um politische Lösungen zu ringen. Weil es ein gutes Gefühl ist, die Aufregung zu überwinden und sich in den Sitzungen zu Wort zu melden.
Sonntagabend war jedenfalls alles vorbei. Wir fuhren im strömenden Regen, gefolgt von Schneetreiben, gefolgt von Graupelschauern Richtung Weinheim zurück. Bis wir plötzlich nicht mehr fuhren. Am Ende jedoch erreichten wir das Ziel - etwas später als geplant, nun im blauen Transporter, vielleicht ein bisschen müde, auf alle Fälle aber bei allerbester Laune!