Wenn man ein Schlüsselwort für unsere Klassenfahrt ins Segellandheim nach Prien am Chiemsee auswählen müsste, dann wäre das wohl: gute Stimmung, vom Anfang bis zum Ende! Auch der unerwartete Zugentfall gleich zu Beginn unserer Reise konnte dieser Stimmung nichts anhaben: Dann nehmen wir mit 51 Leuten eben einen anderen Zug! Und siehe da: Es fuhr einer, jeder bekam einen Sitzplatz und die Fahrt gestaltete sich heiter und ohne weitere Komplikationen.
In Prien angekommen, begeisterten uns sogleich die malerische Landschaft des Chiemsees: stiller See und grüne Inseln vor dem Hintergrund der anmutigen Chiemgauer Alpen. Steg und Boote ließen Vorahnungen an das gemeinsame Segeln aufkommen und das grüne Gelände der Segelschule lud zu sportlichen Aktivitäten ein.
Für diese war dann nach Zimmerbezug und Deutschlandspiel ausreichend Zeit, und auch an den folgenden Tagen standen Sport (Fußball ebenso wie Frisbee und Volleyball), Flanieren über das Gelände und natürlich auch Baden ganz oben auf dem Freizeitprogramm.Und wer nicht draußen sein wollte, spielte im Freizeitraum Tischtennis oder winkte vom Balkon hinab. Da störte es wohl kaum jemanden, dass die Handys die meiste Zeit über ausgeschaltet waren.
Ab Tag zwei begann dann das Segeln: Nach Frühstück und kleiner Theorie-Einheit ging es gleich zweimal pro Tag auf's Wasser, und das Wetter war fast schon zu schön, um beim Segeln richtig Fahrt aufzunehmen. Sonnencreme, Kappe und Sonnenbrille wurden dabei fast genau so wichtig wie Schott, Segel und Schrubber. Den zuvor so stillen See bevölkerte mit einem Mal eine ganze Armada kreuz und quer umherfahrender Boote, weiße Segel grüßten einander vor grünem Hintergrund, und man hörte bald aus dieser, bald aus jener Richtung herzliches Lachen, lustigen Gesang und natürlich auch straffe Kommandos wie „Klar zur Wende!" – „Klar!" – „Ree!". Und ganz gleich ob Backbord oder Steuerbord, ob Luv oder Lee, ob Mast oder Baum: die Freude war groß und manch einer entdeckte den Seebären oder die Seebärin in sich.
Dass die Segelboote aufgrund angesagten Unwetters am Donnerstag zur Fraueninsel und zurück geschleppt wurden, passte deshalb nicht jedem. Doch auf dem reizenden Eiland angekommen, winkte nach der üppigen Brotzeit Inselerkundung und Inselumrundung, bevor es wieder zurück ging, diesmal mit deutlich rauerem Wind, der uns glauben ließ, wir seien bei mindestens 11 Windstärken auf offener See – unsere Segellehrer hingegen sahen es etwas entspannter. Spaß und Spannung pur! Der traditionelle Pizzaabend mit den verschiedensten Pizzen aus dem heimischen Ofen krönte diesen abwechslungsreichen Tag.
Dass unsere Schülerinnen und Schüler in dieser Woche zu richtigen Seglern geworden sind, konnten alle dann gemeinsam am Freitag bei der Regatta zeigen. Unter der strengen Aufsicht unserer Segellehrer stellten sie unter Beweis, ob ihnen Kiemen gewachsen waren.
Und sonst? Gemütliche Zimmer, heiteres Beisammensein, leckeres Essen, eine Zecke, Frau Michels und Frau Vogel auf großer Ruderboot-Fahrt (bis der Schlepper kam), eine aus dem Hafen geborgene Brille und viel, viel Spaß.
Nach glücklicher Rückfahrt nach Weinheim (langweiligerweise ganz ohne Zugausfall) blicken wir nun alle zurück und rufen uns zu: „Beschtes Landheim ever!" (Zitat)
Vielen Dank den oben genannten Lehrerinnen und Herrn Kurszewski und Herrn Schulz für ihren tollen Einsatz!