China unter Mao Zedong
Es ist nicht immer leicht, Schülerinnen und Schüler für Themen aus der jüngeren - und älteren - Geschichte zu interessieren. Nicht so in unserer 9a! Herr Krimmer hat sich für die Unterrichtseinheit "Raumanalyse China" etwas Tolles einfallen lassen: Die Schülerinnen und Schüler näherten sich den großen Veränderungen im China des 20. Jahrhunderts anhand kleiner Episoden, die sie nach gründlicher Recherche-Arbeit selbst planten und präsentierten.
In ihren kurzen Darbietungen konnte die 9a wieder einmal beweisen, wie gut sie Kompetenz und Kreativität miteinander verbinden kann - die Spielfreude natürlich nicht zu vergessen!
Die Themen waren dabei alles andere als leicht. "Der lange Marsch" von 1934/35 beschreibt Mao Zedongs 12.500 km lange Flucht vor den republikanischen Truppen Chiang Kai-sheks; ein Unterfangen, bei dem nur sieben Tausend von ursprünglich 90.000 Angehörigen der Roten Armee - samt Führungsspitze der kommunistischen Partei - ihr Ziel erreichten. In ihren szenischen Darstellungen kamen die Achtklässler den Entbehrungen und Strapazen des Fußmarsches sehr nahe.
Auch die anderen Kampagnen der Führungsspitze der Volksrepublik China, mit denen sich unsere Neuntklässler auseinandersetzten, führten bei den Schülern zu einem tiefen Verständnis für die gesellschaftlichen Umwälzungen, denen die Bevölkerung unterzogen war. Mao Zedongs Bestreben, sein Land wirtschaftlich auf Augenhöhe mit den Industrienationen zu bringen - "Der große Sprung nach vorn" - und dabei seine Landwirtschaft mit massiven Eingriffen in die Natur produktiver arbeiten zu lassen - "Die Ausrottung der vier Plagen" - mündete in der weltweit bisher größten Hungersnot mit bis zu 45 Millionen Toten.
Die letzte tiefgreifende Veränderung unter Maos Regentschaft traf in erster Linie Chinas Intellektuelle und die politische Nomenklatur. Welche Folgen es für ein Land hat, dem man jahrzehntelang Bildungszugang, Meinungsfreiheit und kulturelle Teilhabe verwehrt, kann szenisches Spiel von Neuntklässlern sicherlich nicht erfassen.
Aber einen kleinen Denkanstoß über unsere - auch in Sachen Schule - privilegierte Situation hat unsere 9a auf alle Fälle erhalten. Vielen Dank, Herr Krimmer, für diesen ungewöhnlichen Ansatz!