Innere Monologe im Sonnenschein
Auch die 7a wurde vom Frühlingswetter ins Freie gelockt. Zuvor hatten sie mit Herrn Kurszewski die Kurzgeschichte "Sonntag" von Max Bolliger gelesen. Sie handelt von einem Mädchen, dessen Eltern geschieden sind und in seiner Gegenwart stets schlecht über den jeweils anderen Expartner sprechen. Dementsprechend schleppend verlaufen die Gespräche des Mädchens mit seinen Eltern, zumal die Themen immer weiter in eine Belanglosigkeit abrutschen, die dem Mädchen deutlich signalisieren, dass es mit dem elterlichen Interesse an ihm als Person nicht mehr weit her ist.
Die Klasse sollte nun zu zwei Textstellen innere Monologe des Mädchens verfassen, um mögliche Gedanken der Tochter wiederzugeben, die ihr während der Kommunikation mit Mutter oder Vater durch den Kopf gehen.
Im Chill-out-Bereich stellte sich nun die Hälfte der 7a einzeln hin und trug etwa fünf Minuten lang ununterbrochen - und möglichst gut betont - ihre inneren Monologe vor. Ihre Mitschüler konnten in dieser Zeit umherwandeln und sich in die erdichtete Gedankenwelt einhören und -fühlen. Ein bisschen wie die Engel in Wim Wenders "Himmel über Berlin" - aber nur ein bisschen.
Das Ganze war eine Art akustisches Kunstwerk fiktiver, laut gelesener Gedanken, denen alle abwechselnd lauschen konnten. "Spannend war, wie unterschiedlich die Wahrnehmung der einzelnen Klassenkameraden war. Wie jeder aus seiner eigenen Erfahrung heraus die Gefühle des Mädchens beschrieben hat!. Und eine super Idee von Herrn Kurszewski, mit uns nach draußen zu gehen!"