Battle of the books
Was zunächst ziemlich martialisch klingt, entpuppte sich für unsere Neuntklässler am Ende als zwar ungewöhnliches, aber gerade darum sehr gewinnbringendes Projekt in ihrem Englischunterricht.
Die Schülerinnen und Schüler sollten eine Vermarktungsstrategie für ein Buch entwerfen und sich auf einer "richtigen" Büchermesse (in der Mensa) dem kritischen Publikum aus den achten Klassen stellen. Die Auswahl der Lektüre war - fast - frei gegeben ("Fifty shades of ..." erwies sich dann doch als zu monothematisch). Die "offizielle" Liste der möglichen Werke umfasste u.a. alte und moderne Klassiker: von Daniel Defoe und Jane Austen, von Mark Twain und Ernest Hemingway über George Orwell bis hin zu Nick Hornby (wobei wir alle hier nicht aufgeführten Meister ausdrücklich um Entschuldigung bitten!). Viele der angehenden Werbeagentinnen und -agenten entschieden sich für Exemplare dieser "must-read-books-of-all-time", ein paar brachten eigene Vorschläge ein.
Was galt es zu tun? Zunächst sollten die Neuntklässler ein "catchy" Werbeplakat oder eine "book-in-the-box" erstellen, die Aufschluss über das jeweilige Werk geben und dabei sowohl informieren, als auch bereits als "appetizer" fungieren mussten (die Anglizismen seien uns bitte in diesem Zusammenhang verziehen!). Dann ging es an die Vorstellung der Bücher mit Hilfe der Poster, der umgestalteten Schuhschachteln oder anderer kreativer Ideen. Zehn Minuten dauerten die Vorträge der Marketingexperten, in denen sie sämtliche Vorzüge der literarischen Werke anpriesen und ihre Lobeshymnen mit Zitaten und attraktivem Anschauungsmaterial untermauerten.
Richtig spannend wurde es natürlich am Tag der "book fair". Die Neuntklässler dekorierten ihre Stände und versuchten mit allerlei tollen Ideen die Besucher für sich einzunehmen und zum Verweilen zu animieren. Manchmal waren die Standbetreiber richtiggehend enttäuscht, dass sie nicht genug Gelegenheit hatten, ihre Werke richtig anzupreisen. Auf Englisch, wohlgemerkt. Selbst, als fachfremde Lehrerinnen und Lehrer über die Messe schlenderten, blieben die Neuntklässler freundlich bestimmt bei ihrer Projektsprache. Das tat der Begeisterung des Kollegiums allerdings keinerlei Abbruch (auch wenn es manchem ein bisschen die Sprache verschlug)!
Die Achtklässler wählten nach ihrem Rundgang ihre persönlichen Favoriten und auf diese Gesamtsieger hielt Herr Rahn schließlich eine Laudatio. Nicht, ohne natürlich den Einsatz aller Neuntklässler einschließlich ihrer Lehrerinnen Frau Glos, Frau Kratz und Frau Wetter gebührend zu würdigen!
Rückblickend war es für alle Leserinnen und Leser eine große Bereicherung des Unterrichts! Sich intensiv mit einem Buch zu beschäftigen, sich über das Gelesene auszutauschen und die Ergebnisse gestalterisch umzusetzen, bedeutete für die meisten Schülerinnen und Schüler komplettes Neuland. Ebenso die selbstständige Aufgabenverteilung in den Zweiergruppen, ein sinnhaftes Zeitmanagement und schließlich die Präsentationen in der Fremdsprache - eine tolle Vorbereitung unserer Neuntklässler auf die bevorstehende Oberstufe!