Dans la maison
Ein Höhepunkt des vergangenen Schulhalbjahrs war für die 10a sicherlich der Ausflug mit Frau Cast und Herrn Wenger nach Heidelberg zum Jugendfilmfestival im Karlstorkino.
François Ozon stand auf dem Programm, der erfolgreiche Drehbuchautor und Filmregisseur, der 2012 Juan Mayorgas Theaterstück El chico de la última fila verfilmte. Rezensionen seiner Filme beschreiben diese als subversiv, tragisch-grotesk, bizarr, schrill und dicht - doch immer mit großer Sorgfalt inszeniert. Sein Name wird in einem Atemzug mit Regisseuren wie François Truffaut, Claude Chabrol, Pedro Almodóvar oder Rainer Werner Fassbinder genannt.
Im Französischunterricht hatten sich die Zehntklässler als Vorbereitung mit dem Meister und seinem Werk befasst, dem die "Goldene Muschel" und der Don-Quijote-Preis verliehen wurde. Dans la maison ist ein "psychologisch facettenreiches Drama über einen frustrierten Gymnasiallehrer, der - von den Schreibübungen eines Schülers fasziniert - sukzessive in einen Teufelskreis gerät, der seine bourgeoise Existenz zerrüttet: Ein Kabinettstückchen an brillanter Bösartigkeit." (kino.de, Stand 06.12.2013). Der Thriller verwebt Wirklichkeit mit bloßer Wahrnehmung, spinnt bis zum Ende offene Erzählfäden und entließ unsere Zehner - und ihre Lehrer - in eine gewisse Ratlosigkeit.
Nicht untypisch für die französische Filmindustrie - aber genau in diesem kulturellen Spannungsfeld liegt ja der Reiz des Fremdsprachenlernens. Wenn alles in vertrauten Bahnen verläuft, wird es beliebig, austauschbar und langweilig - gerade die Auseinandersetzung mit Andersartigkeit rüttelt Herz und Sinne auf.
Diese bekamen noch einen wunderschönen Herbstspaziergang geboten, mit Flammkuchen im Heidelberger "Le Coq" und anschließendem gemeinsamen Ausklang auf den Neckarwiesen.
Schön, dass an unserer Schule solche Unternehmungen ermöglicht werden!