Schuldig des Mordes aus Eifersucht an seiner Geliebten oder doch aufgrund psychischer Verwirrtheit lediglich eingeschränkt schuldfähig? Eine der am häufigsten diskutierten Fragen der deutschen Literaturgeschichte beschäftigte unsere beiden Deutsch-Basiskurse im Unterricht. Aber es blieb nicht nur bei einer Diskussion - die Frage wurde vor Gericht ausgetragen.
Und so bereiteten sich die Schüler und Schülerinnen der Kurse zum Abschluss der Unterrichtseinheit "Woyzeck" von Georg Büchner (mehr oder weniger intensiv) auf die ihnen zugeteilten Rollen der Gerichtsverhandlung vor: Neben dem von der Staatsanwaltschaft des Mordes Angeklagten Woyzeck galt es natürlich auch, dessen Verteidigung zu besetzen, die für ihn einen Freispruch dank verminderter Schuldfähigkeit errreichen will. Auch die Zeugen in Form des Tambourmajors, des Hauptmanns und des Doktors sollten vor Gericht ihre Sicht auf das Mordgeschehen darlegen. Nicht zuletzt durfte ein Gerichtspräsident durch die Verhandlung leiten und Richter zum Schluss über die Schuld Woyzecks entscheiden. Der wurde übrigens schuldig gesprochen - aber kam wegen verminderter Schuldfähigkeit ums Gefängnis herum.
Den Schülerinnen und Schülern hat der kurze Ausflug in die Juristerei sichtlich Freude bereitet und wer weiß - vielleicht wurde ja der ein oder andere Berufswunsch geweckt? Vielen Dank an Frau Augustat und Frau Seibel für diese kreativen Deutschstunden!