Rico, Oskar und die Tieferschatten
Die Klassen 5a und 5b haben in den letzten Schulwochen mit Frau Blau und Frau Grünewald das Buch „Rico, Oskar und die Tieferschatten" von Andreas Steinhöfel gelesen und dazu „Lapbooks" gestaltet. Dabei haben wir uns mit verschiedenen Themen des Buches beschäftigt.
Auf der einen Seite ist das eine Detektivgeschichte: Rico und Oskar wollen nämlich den Verbrecher Mister 2000 finden, der schon mehrere Kinder in Berlin entführt und für ein Lösegeld wieder freigelassen hat. Doch dann wird Oskar entführt und Rico muss ihn alleine retten. Das gelingt ihm, weil er auch kleine Dinge wahrnimmt, die andere Leute gar nicht erkennen.
Rico ist nämlich tiefbegabt: Er hat keinen Orientierungssinn, versteht nicht alles sofort, muss schwierige Wörter nachschlagen und üben, ist leicht zu verwirren und hat einen „Kopf voller Bingokugeln". Diese richten dort oft ein Chaos an.
Aber Rico ist auch ein lustiger Erzähler, er ist mutig, neugierig, ehrlich und sehr mitfühlend. Das macht ihn zu einem guten Freund für den hochbegabten Oskar. Dieser weiß viele (auch völlig unnötige) Dinge, ist sehr schlau und findet sich auf Berlins Straßen gut zurecht. Allerdings ist er auch sehr vorsichtig und eher pessimistisch. Damit ihm nichts passiert, trägt er immer einen Motorradhelm.
Besonders gefiel uns an diesem Buch, dass Rico und Oskar so unterschiedlich sind – und trotzdem werden sie gute Freunde. Wir haben uns überlegt, was Freundschaft für uns bedeutet: Vertrauen, Hilfsbereitschaft, Zusammenhalt und miteinander Spaß haben. Was eigentlich „normal" ist, darüber haben wir lange diskutiert. Wahrscheinlich ist „normal" das, was die meisten Leute tun. Aber jeder von uns hat seine Stärken und Schwächen, seine Besonderheiten eben. Sind wir deshalb „unnormal"? Wir haben beschlossen, dass wir auch Ecken und Kanten unserer Mitmenschen akzeptieren sollten, denn jeder von uns hat ein bisschen Rico und Oskar in sich.
Bonusmaterial:
Rico schlägt schwierige Wörter gerne im Wörterbuch nach und schreibt sich ihre Bedeutung dann auf, aber er versteht die Wörter nicht immer ganz richtig. Wir haben im Unterricht versucht, einige Wörter aus dem Buch so wie Rico zu erklären:
schick: Ein anderes Wort für hübsch oder schön. Aber warum man sich überhaupt so viele Wörter für eine Bedeutung ausdenkt, ist mir ein Rätsel. Naja, wenigstens weiß ich jetzt, was es bedeutet.
Touristen: Leute, die immer winken, wenn man ihnen winkt. Sind Besucher in einer Stadt.
Müffelchen: Mama sagt immer, ich soll meine Müffelsocken in den Wäschekorb legen. Also heißt das wohl, dass sie dreckig sind oder stinken. Komisch: Die Müffelchen von Frau Dahling stinken nicht, schmecken aber lecker!
Klapsmühle: Eine Mühle, die sich zuklappen lässt. Allerdings habe ich eine solche Mühle noch nie gesehen. Oder ich habe einfach vergessen, dass ich sie gesehen habe.
leichtsinnig: Wenn man tiefbegabt ist wie ich, denkt man nicht so viel nach und macht einfach drauflos. Ich bin lieber leichtsinnig als schwersinnig, denn es ist irgendwie traurig, wenn Frau Dahling bei den Liebesfilmen immer das „graue Gefühl" kriegt.
Hackepeter: Wenn das ein gehackter Peter ist, warum kann man den dann an der Fleischtheke bei Frau Dahling kaufen? Und gibt es auch einen Hackepaul oder eine Hackeanna? Das muss ich Frau Dahling unbedingt fragen.
Dachgarten: Ist ja klar, was das ist: Ein Garten auf dem Dach. Ich finde aber, dass Gärten nach unten gehören, denn meistens sieht man die schönen Blumen oben nicht.