Der Tag begann für die Chemikerinnen und Chemiker des K2-Vierstünders um 8:30 Uhr im Besucherzentrum der BASF. Von dort wurden wir in ein eigens für Schulklassen eingerichtetes Labor geführt – das TeensLab. Es folgte eine Einweisung und eine Wiederholung der Gefahrensymbole, deren Kenntnis scheinbar ein wenig eingerostet waren. Zudem gab es an diesem Tag eine Besonderheit, die uns - mehr oder weniger – zu richtigen Prominenten machte: Ein Fernsehteam des ZDF würde uns für einen Sendungsbeitrag einen Besuch abstatten.
Somit betrat der Chemie-Vierstünder mit Herrn Lakenbrink schließlich entschlossenen Schritts – voll ausgestattet mit Schutzbrille und Schutzkittel – das Chemielabor und staunte nicht schlecht: Neben unzähligen, für uns bereitgestellten Chemikalien stapelten sich jegliche Materialien und Stoffe, die die Chemikerherzen höher schlagen ließen.
Die Schülerinnen und Schüler stürzten sich in die Versuche und führten mithilfe genauer Anweisungen verschiedenste Versuche zu dem großem Themengebiet der Kunststoffe durch. Jedes Team hatte – ganz zur Faszination von Herr Lakenbrink – einen eigenen Abzug und so wurde am laufenden Band abgewogen, pipettiert, hinzugegeben, gerührt, erhitzt, untersucht und beobachtet.
Gleich zu Beginn stellten wir aus nur zwei Komponenten eine Acrylglasplatte her – besser bekannt als Plexiglas. Ein weiteres der vielen Highlights war die Herstellung von Nylon. Dabei überschichteten wir eine saure Lösung mit Hexamethylendiamin und konnten mit einem dünnen Holzstab meterlange dünne Nylonfäden aus dem flüssigen Gemisch ziehen. Zudem stellten wir einen Ball oder einen Würfel aus Styropor her und lernten die Vorteile von Neopor, eine weiterentwickelte Version von Styropor, kennen. Wir durften eigenen Slime herstellen, mischten Polyurethanschaum an, den man aus dem Baumarkt als PU-Schaum kennt, und konnten beobachten, wie er auf ein Vielfaches seiner ursprünglichen Größe aufschäumte und hart wurde.
In einem weiteren Experiment waren uns vier verschiedene durchsichtige Kunststoffproben gegeben. Anhand verschiedener Versuche war es unsere Aufgabe herauszufinden, um welchen Kunststoff es sich handelte. Durch die unterschiedlichen Eigenschaften der Stoffe in der Dichte, Pyrolyse (Zersetzung), Brennverhalten und Löslichkeit konnten wir nun die Kunststoffproben identifizieren.
Ein weiteres großes Highlight war unbestreitbar die Filmarbeiten der ZDF-Crew. Trotz Aufregung blieben wir gelassen und ließen uns nicht ablenken. Wir spannten Nylonfäden über einen Holzstab, arbeiteten mit Superabsorber oder Farbübertragungsinhibitoren. Daraus entstanden einige spektakuläre Aufnahmen und auch das ein oder andere Interview, insbesondere mit Kurslehrer Herrn Lakenbrink.
Damit ging ein erfolgreicher, aber auch langer Tag zu Ende. Die Resonanz des Kurses war eingehend positiv. Es hat uns viel Freude bereitet, unser Wissen in die Praxis umsetzten zu können. Zudem erhielten wir einen kleinen Einblick in den Berufsalltag eines Chemikers. Damit möchte ich abschließend noch einen großen Dank an unsere Betreuerinnen des TeensLab aussprechen und für die besonders leckere Mittagsverpflegung danken.
Der Betrag ist unter „Makro" und „BASF macht Schule" in der ZDF-Mediathek verfügbar. Wir sind uns übrigens alle einig, dass wir eine ziemliche gute Figur gemacht haben!