Feucht-fröhlich mal anders
Es fing gleich mal damit an, dass die erste Schülerin vor lauter Schreck vorm Schultor kehrtmachte, also quasi das Abi-Motto "rABIts - die Versuchskaninchen büxen aus" absolut wörtlich nahm. Der Fluchtgedanke lag tatsächlich nahe, erstens wegen der sorgsam konstruierten Absperrung und zweitens, weil die Achtklässlerin wahrscheinlich noch nie zu morgendlicher Stunde so viele gut gelaunte und aktive Abiturientinnen und Abiturienten gesehen hatte.
Dabei waren unsere "Versuchskaninchen" bestimmt nicht besonders ausgeschlafen, als sie sich um 7 Uhr für die letzten Handgriffe vor der Schule trafen ... mit dem Schultor allein war es nämlich nicht getan. In nächtlicher Vorarbeit waren sämtliche Gänge der beiden Schulhäuser kunstvoll verbarrikadiert und als Krönung das Lehrerzimmer gleich mal fröhlich und gezielt arbeitshinderlich umdekoriert worden.
Für Unterrichtsausfall war also gesorgt, und das ist ja das Hauptanliegen aller Abiturstreiche, sozusagen der letzte Dienst der Großen an den "Kleinen".
Am Nachmittag übernahm unser erster Abi-Jahrgang dann endgültig das Zepter. Malen,Tanzen, Mohrenkopfessen, Ringkämpfe ... Action für alle Altersklassen. Herrr Rieger durfte seine Wette einlösen und endlich Sir Timothy zeigen, wo die Harke hängt - dafür ließ er sich auch gut gelaunt mit einem Eimer Wasser überschütten. Natürlich nicht, ohne dafür Rache zu nehmen, wofür natürlich wieder Rache genommen wurde, wofür natürlich wieder Rache ... Sie können es sich vorstellen?
Außerordentliches Glück ward beschieden, der an diesem Tag trockenen Fußes nach Hause kam!
Alles war also außer Rand und Band - dabei aber friedlich und fröhlich und hoffentlich der Beginn vieler Generationen toller Versuchskaninchen oder wie immer sie in Zukunft auch heißen mögen.