Silentium. Die 8a schweigend in der Mensa
Einfach nur essen. Schweigend. In Stille. Diese Idee kam beim Ansehen einer Dokumentation über ein Shaolin-Kloster in der 8a auf. Backsteine mit bloßer Hand zu zerschlagen oder stundenlang mit gebeugten Knien dastehen, bis die Muskeln schmerzen, das schien uns nicht ganz in den Schulalltag zu passen, aber einmal schweigend essen zu gehen wie die Mönche? Das können wir auch!
Gesagt, getan: Am Mittwoch, 8. November traf die Klasse sich mit ihrem Ethiklehrer, Herrn Kurszewski, in der Mensa und besprach die Regeln. Das Wichtigste: Unser Versuch ist absolut freiwillig, ein kleines Experiment in Achtsamkeit, an das wir ganz offen herangehen. Und dann: Naja, einfach nicht sprechen, sobald wir am Tisch sitzen.
Hat es funktioniert? Ja! War es wie erwartet? Nicht ganz. Was wir erfahren haben, war vor allem, wie stark unser Bedürfnis nach Kommunikation ist. Und so wurde an den Tischen wild gestikuliert und viel gelacht. Eine schöne, heitere Erfahrung, vor allem weil der Eindruck einer Gruppe entstanden ist, die sich gut versteht, sich miteinander wohlfühlt.
Aber so ganz gereicht hat uns das nicht. Daher ein zweiter Vorschlag: Wir treffen uns noch einmal, alle, die Lust darauf haben, und versuchen es wieder mit dem Silentium beim Essen, dieses Mal aber ohne wilde Gesten und lustige Winke.
Eine Woche nach unserem ersten Versuch, abermals am Mittwoch, gingen wir also erneut gemeinsam in die Mensa, fast schon routiniert dieses Mal. Hat es funktioniert? Ja! War es anders als beim ersten Versuch? Durchaus. Auch dieses Silentium haben wir wieder positiv erlebt, dieses Mal als noch entspannender. Auch wenn das Bedürfnis nach Kommunikation nicht ganz verschwunden ist, so konnten viel ihr Essen mehr genießen als sonst, es bewusster einnehmen. Auch war mehr Aufmerksamkeit da für das, was es sonst noch in der Mensa zu sehen und zu hören gibt.
Vielen Dank, Herr Kurszewski, für diese Erfahrung. Das war einzigartig!