Ein Blick in die Antike offenbart, dass Gärten ein Ort der Besinnung sein können. Der griechische Philosoph Theophrast erhielt von einem seiner Schüler sogar einen Garten als Geschenk, in dem er fortan mit Gleichgesinnten philosophische Gespräche führen und botanische Untersuchungen betreiben konnte. In diese schöne Tradition, die Gärten zu einem Ort der Kontemplation werden lassen, reihte sich am ersten Freitag des Aprils der Leistungskurs Ethik ein. Mit Herrn Kurszewski besuchten die Schülerinnen den Hermannshof zur wohl schönsten Zeit, in der viele Pflanzen in voller Blüte stehen, um dort achtsam zu verweilen.
In einer ersten Übung ging es darum, jeweils alleine im Garten zu wandeln und sich zu öffnen für alle Eindrücke, die einem dabei begegnen. Die zweite Übung war dagegen eine des Dialogs: Zu zweit oder zu dritt traten die Schülerinnen miteinander in Verbindung über achtsame Gespräche zu geeigneten Themen, aus denen sie selbst auswählen konnten. Das Besondere: Während eine sprach, hörten die anderen mehrere Minuten lang ganz präsent und ohne selbst etwas zu sagen „nur“ zu. So ergaben sich Gespräche von besonderer Qualität, wie wir sie im Alltag allzu oft versäumen.
Es war eine besondere Stunde in unserem sonst eher verkopften Unterrichtsalltag, in der wir das Projekt der Bewusstseinskultur, das wir zuvor kennengelernt hatten, fortschreiben konnten. Wie schön, dass die meisten von uns dank angrenzender Freistunden direkt im Anschluss noch ein paar Momente der Muße im Garten haben zubringen können.
Vielen Dank an Herrn Kurszewski für diese wertvollen Momente der Achtsamkeit
Auf achtsamen Pfaden
